Ein Körper, frei von jeglichem Haarwuchs, das gilt in unseren Breitengraden schon seit geraumer Zeit als Schönheitsideal.
Drogerien vertreiben allerlei Mittel zur Haarentfernung, während Kosmetikstudios neben klassischen Behandlungen mit Wachs oder Zuckerpaste, ausgereifte Technologien zur dauerhaften Haarentfernung anbieten.
Zu nennen sind hier Haarentfernung mit Laser, mittels IPL (Intense Pulsed Light) oder SHR (Super Hair Removal).
Gerade im Bereich der Haarentfernung mit IPL findet sich außerdem ein breites Sortiment an Geräten (zum Geräte-Vergleich) für den Hausgebrauch am Markt. Den störenden Härchen effektiv und dauerhaft zu Leibe rücken zu können und das bequem, schmerzfrei und risikoarm – so werden die Gerätschaften beworben. Kein Wunder also, dass Haarentfernung mit IPL boomt!
Doch birgt eine solche auch Risiken und Nebenwirkungen? Worin sind Nachteile einer IPL-Behandlung zu sehen? Diesen Fragen möchten wir im folgenden Artikel auf den Grund gehen.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zur IPL-Anwendung
IPL-Technologie bedient sich der Grundlagen der Physik. Mit Hilfe einer Blitzlampe wird Lichtenergie in Sekundenschnelle in Wärmeenergie umgewandelt! Durch die Hitzeentwicklung kommt es zur Verödung von Haarwurzel und Haarfollikel, das Härchen fällt aus.
An dieser Stelle bildet sich kein neues Haar. Da IPL mit unterschiedlichen Lichtspektren arbeitet, ist es möglich, mehrere Haarwurzeln gleichzeitig zu veröden.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass Melanin (Pigment/Farbstoff) im Haar vorhanden sein muss, der entsprechend leitet und absorbiert. Bei hellem Haar (weiß, grau, blond, rot) ist dies nicht bzw. unzureichend der Fall. Die Behandlung hätte keinen Effekt.
Bei dunklem Hautton verhält es sich andersherum: Hier ist sehr viel Farbstoff in der Haut vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wärmeenergie daher aus Versehen unangenehm in den Hautschichten wirkt, bevor sie überhaupt in die Haarwurzeln dringen kann, ist sehr hoch!

Diese Tabelle zeigt die Anwendbarkeit bei der Kombination von Haar- und Hautfarbe
Außerdem hat IPL nur auf gerade aktive Haarwurzeln einen Effekt, also in der Wachstumsphase des Haares. Nachdem Haare jedoch asynchron wachsen, befinden sich – je nach Körperstelle – nur etwa 20-40 % aller Haare gleichzeitig in einer solchen Phase.
Ist man sich dieser Grundlagen bewusst, gilt es Überlegungen anzustellen, ob eine dauerhafte Haarentfernung mittels IPL im individuellen Fall angezeigt ist. Viele Anwender bzw. solche, die es werden wollen, sind natürlich daran interessiert, Fragen in Bezug auf Nebenwirkungen einer IPL-Behandlung abzuklären.
Nur so kann man Vorteile und Nachteile gegeneinander abwiegen und letztendlich eine für sich stimmige Entscheidung treffen.
Haarentfernung mit IPL – Risiken und Nebenwirkungen
Bei IPL wirkt hochenergetisches pulsierendes Licht. Kein Wunder, dass manche Interessierte anfangs durchaus skeptisch sind, ob die Anwendung tatsächlich so risikoarm und schmerzfrei ist, wie angepriesen.
Wie so häufig, bestätigen aber auch im Zusammenhang mit IPL Ausnahmen die Regel. Das ist sicherlich auch dadurch bedingt, dass eine dauerhafte Haarentfernung mit Licht nicht für jedermann gleichermaßen geeignet ist. Darüber hinaus gibt es Aspekte, die eine Behandlung von vornherein ausschließen.
Werden solche Hinweise außen vor gelassen oder wendet man das Gerät unsachgemäß an, kann es in Folge der Anwendung zu Nebenwirkungen kommen.
Ausschlusskriterien einer IPL-Behandlung
Es gibt einige Aspekte sowie Erkrankungen, die eine Anwendung von IPL zwingend ausschließen.
Die wichtigsten werden nachfolgend genannt:
- Hormonstörungen; Autoimmunerkrankungen
- Einnahme von immunsuppresiven oder blutverdünnenden Medikamenten bzw. solchen, die Lichtempfindlichkeit auslösen
- Herzschrittmacher
- Hautkrebs; Vorstufen von Hautkrebs; abgeheilter Hautkrebs
- Sonnenallergie; lichtempfindliche Haut
- Hauterkrankungen und -infektionen (Pilze, Herpes, Ekzeme, Neurodermitis, Schuppenflechte,…)
- Verletzungen der Haut (offene Wunden, rissige Haut, Verbrennungen,…)
- Nicht behandelt werden sollten Hautareale, die dunkle Sommersprossen, Leberflecken und Muttermale oder Krampfadern aufweisen; außerdem Hautstellen, die dauerhaft kosmetisch verändert sind (Tattoos, Permanent Make-up) und Brustwarzen sowie Analbereich
- Von einer Behandlung absehen sollten: Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche
Die richtige Anwendung
Grundsätzlich ist die IPL-Technologie recht risikoarm, vorausgesetzt sie wird richtig angewendet. Unter entsprechenden Voraussetzungen von Hauttyp, Haarton und den zu behandelnden Hautarealen, wird das Gerät an die Haut gehalten und der Lichtblitz ausgelöst.
Folgendes ist bei der Anwendung von IPL einzuhalten, damit Nebenwirkungen und Schmerz gering gehalten werden:
- Am Tag vor Anwendung müssen entsprechende Hautstellen rasiert werden
- 24 Stunden vor Anwendung sollten Schwimmen und Saunieren vermieden werden
- Zehn Tage vor Behandlung dürfen keine Sonnenbäder stattfinden, auch ein Besuch im Solarium ist Tabu
- Vor Behandlung ders Achselbereichs sollte kein alkoholhaltiges Deo angewendet worden sein
- Nach der Behandlung sollte für einige Tage auf Sonnenbäder/Solarium, Schwimmen und Sauna verzichtet werden, außerdem empfiehlt es sich, milde Hautpflegeprodukte zu verwenden
Vor der dauerhaften Haarentfernung mit IPL kann auch ein kühlendes Gel aufgetragen werden. Manche Geräte sind sogar mit einer Kühlfunktion ausgestattet.
Dennoch ist es manchen Anwendern – gerade bei lang andauernden Ganzkörperbehandlungen – lieber, eine Schutzbrille zu tragen.
Mögliche Nebenwirkungen
Auch, wenn das IPL-Gerät sachgemäß angewendet wird, kann es – je nach Hauttyp und dem zu behandelnden Hautareal – zu kurzzeitigen Nebenwirkungen in Form von leichten Rötungen, Ausschlag, Bläschen- oder Krustenbildung kommen. Dies ist jedoch ein temporäres Problem und sollte sich rasch von selbst geben.
Bei ungewöhnlich starken Nebenwirkungen oder Hautveränderungen, die nicht abklingen, ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen und ein Hautarzt aufzusuchen.
Kritische Stimmen
Häufig werden kritische Stimmen laut, dass der Laie die entsprechenden Voraussetzungen der Haut nicht kompetent einschätzen könne und es dazu einen Profi bedarf. Nun, das ist – vor allem bei auffälligem Hautbild bzw. Hautkrebserkrankungen in der Familie – sicher nicht von der Hand zu weisen.
Daher sollte man im Zweifelsfall vor der Behandlung mit IPL den Arzt seines Vertrauens aufsuchen, um die Behandlung abzusprechen.
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Mit dieser Berichterstattung fühle ich mich außerordentlich gut informiert.
Pro und Contra werden gut verständlich und sachlich einander gegenüber gestellt, dabei wird auch etwas Hintergrund-Wissen vermittelt. Meine Fragen wurde alle beantwortet. Es wird nichts geschönt, sondern auf mögliche Risiken unaufgeregt hingewiesen. Sehr cool. Herzlichen Dank!